Auf den ersten Seiten des Protokollbuches des „Gesang – Vereins Frosinn“ wurden die Anfänge dieses Vereins festgehalten. Das Kapitel „ A. Entstehung des Vereins“ hat folgenden Wortlaut:
„Es war am Aschermittwoch des Jahres 1867, als die Familie Bannwart in Grüneck und Ludwig Wiehler samt Familie von Müllheim die Reise nach Amerika antrat, und welche vom Gesangverein Grünek und einer grossen Menge Volckes bis zur Station Müllheim begleitet wurden. Nach dem Abschiede, bei welchem manche Thräne floss, begab sich die Sängergesellschaft Grünek in die Wirthschaft zum „Haslithal“, wo sie sich hier die Zeit mit Gesang und Deklamationen verkürzte. Unter den Anwesenden befanden sich mehrere Mitglieder der ehmaligen Sängergesellschaft „Eintracht“ von Müllheim. Von dem Gesang und dem fröhlichen Beisammensein, drängte sich in ihnen unwillkürlich der Wunsch auf, ebenfalls wieder einem Gesangverein anzugehören, und gaben daher dem Unterzeichneten den Auftrag, dafür zu sorgen, dass in Müllheim wieder ein Männerchor ins Leben gerufen werde, wobei die Besagten erklärten, die ersten zu sein, ein allfälliges Einladungs Cikular zu unterzeichnen. Der Unterzeichnete berieth sich nachher mit einigen Sängerfreunden über diese Angelegenheit, und als er auch ihrer Zusage gewiss war, setzte er im Verein mit Herrn Gemeindeammann Wepf die Werbung fort. Es hatten sich cirka 25 Mitglieder unterzeichnet, und wer die Unterschrift versagte, das waren diejenigen, die im Haslital den Impuls zur Gründung dieses Vereins gaben. Es fehlten auch die beiden Lehrer, und das war ein Hauptfehler, denn man war in Müllheim fast allgemein der Meinung, dass ausser dieser Lehrer kein Gesangverein bestehen könne.
Dah abgesehen von allen Einwürfen constituirte sich der Verein und gab sich den Namen „Frosinn“, denn man wollte den Namen „Eintracht“ ruhen lassen, und den jungen Verein damit verschonen. So entstand der Sängerverein „Frosinn“ im Jahre des Heils 1867.
Vorstehendes verfasst von unserem Sängervater:
Joh. Wepf, Gesanglehrer in Müllheim.“