Wandergruppe: So wie heute Motorshows herumziehen, zogen damals Tierschauen durch die Lande. (Auch „exotische“ Menschen wurden zur Schau gestellt!).
Exotische Tiere: Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war damals ebenso selbstverständlich unbekannt.
Thurbrücke: auf den Karten aus jener Zeit ist deutlich zu ersehen, dass keine Brücke über die Thur führte. Der Fluss schlängelte sich zu sehr, zudem suchte er sich immer wieder einen neuen Weg und hätte Holzbauten weggespült. Der einzige Übergang war die Ochsenfurt bei Felben, wo man durchs flache Wasser fahren konnte.
Wirtschaft „Schöntal“: Dieses Gebäude steht heute noch. Es ist die Liegenschaft „Schöntal“, Frauenfelderstr. 26. Die meisten alten Gebäude an der Hauptstrasse waren Wirtschaften, Hotels, Schenken oder Tavernen.
Stricke, Tücher: die Frage nach der Unterstützung bleibt bei der Geschichte offen. Woher nahmen die Burschen diese Dinge? Wer gab ihnen die Erlaubnis, diese Scheune (und später auch noch die im Oberdorf) zu benutzen?
„das Dorf hinauf…“ : man muss sich bewusst sein, dass dies nicht eine Teerstrasse war, sondern bestenfalls ein Karrweg. Auch standen selbstverständlich bedeutend weniger Gebäude am Wegrand. Der Werbeefekt des Durchzugs wurde wohl bewusst angestrebt. So hat ja auch der Lehrer darauf reagiert. Der Weg führte an der Kirche vorbei, bezeichnenderweise von Gasthof-Scheune zu Gasthof-Scheune.
„Hôtel du Lion d’or“: Der französische Bezug dürfte eine Anlehnung an Nobless und Adel bedeuten. Den Reisenden von Zürich nach Konstanz wurde in vielen Gasthöfen Gelegenheit zur Rast geboten. In den Hotels stiegen die nobleren Herrschaften ab.
Lehrer Wellauer: Erstaunlicherweise erfahren wir gar den Namen dieses Mannes. Natürlich war er Meister über alle Klassen, ohne besondere Oberstufe, dafür mit umso mehr Schülern. Vermutlich wurde gerade er am meisten ausgelacht, dass er auf den Trick hereingefallen war. Mit „das Schulhaus“ ist das Gebäude westlich des Kircheneinganges gemeint, es war also ein kurzer Weg zum „Elifanten“.
„volle Weinflaschen“: Das erstaunt dann doch sehr. Haben die Bauersleute den Bezug zu ihren eigenen Tieren und zur Unmöglichkeit dieses Essverhaltens wirklich nicht gemacht? Eventuell wurde dieses Detail den Müllheimern auch erst von den Nachbargemeinden angedichtet.
Die Laterne: nur eine (Kerzen-)laterne in einem Raum, damals üblich. Hier machten die Handwerksburschen einen Fehler: erst noch war der Elefant durch den hellen Tag gezogen, jetzt soll er lichtscheu sein?
„wurden misstrauisch…“: es ist den Müllheimern von damals zugute zu halten, dass sie den Betrug bald entdeckten. Wie bald, dürften schon damals die Bewohner unseres Dorfes anders als die umliegenden Gemeinden weitererzählt haben. Wenn wir zu Müllheim freundlich eingestellt sind, sagen wir: „Sehr bald“.
„Elifanten“: ich habe diesen Ausdruck noch nie als Übernamen gehört; er scheint bei den Nachbarn vergessen gegangen zu sein. An ihn erinnert aber noch stark die Müllheimer Guggenmusik, die als „Rüsselgugge“ herumzieht. Es existieren auch Aufkleber dieser Gesellschaft. Nach dem Bau des Kreisels im Jahre 2000 wurde auf der noch leeren Plattform ein Elefant aufgestellt.
Hier geht es zum Hauptartikel Der „Müllemer Elifant“